Besonderheiten der Mistel als Blütenpflanze

Mit naturwissenschaftlichen und goetheanistischen Methoden erforschen wir Morphologie und Entwicklung der weissbeerigen Mistel (Viscum album L.). Das Fehlen einer Wurzel, die gehemmte Sprossentfaltung, ihre sphärische Gestalt und die Entwicklung im Jahreslauf verkörpern Ausnahmen von allgemeinen Prinzipien im Pflanzenwachstum.

Neben dem Fehlen der Wurzel bildet der limitierte Energiestoffwechsel der Mistel eine zentrale Grundlage für ihre Prägung durch den Baum. Aus den botanischen Besonderheiten lassen sich zudem Verständnisgrundlagen für die Pharmakologie und die Pharmazie der Mistel ableiten.

Bestäuber, Verbreiter und Ansprüche der Mistel

Botanische Grundlagenforschung unterstützt die Kultivierung der Mistel auf besonders anspruchsvollen Mutterbäumen. Hierzu gehören Untersuchungen zur Bestäubung durch Insekten und zur Verbreitung durch Vögel wie auch zu den natürlichen Gegenspielern der Mistel.

Systematische Studien zum geographischen Vorkommen der Mistel insbesondere in Frankreich erweitern die botanische Grundlagenforschung ebenso wie spezifische Untersuchungen zu Ansprüchen der Eichenmistel an die Bodenbedingungen auf den jeweiligen Standorten und daraus abzuleitende qualitative Merkmale.