Der Verein für Krebsforschung (VfK) wurde am 4. Februar 1935 gegründet, um auf der Grundlage von Rudolf Steiner gegebener Hinweise wissenschaftliche und praktische Arbeit im Gebiet der Krebsforschung und Krebsbehandlung zu leisten und zu fördern. Die Gründungsinitiative ging von ärztlicher Seite aus.
Auf Anregung Steiners hatte die Ärztin Ita Wegman bereits 1917 gemeinsam mit dem Zürcher Apotheker Adolf Hauser ein Injektionspräparat aus der Mistel entwickelt. 1921 gründete sie in Arlesheim das Klinisch-Therapeutische Institut und entwickelte dort die Misteltherapie bei Krebs weiter. Nach dem Tod Steiners im Jahr 1925 machte sich Ita Wegman für die weitere praktische Ausarbeitung der Mistelpharmazie stark und setzte die Angaben Steiners in dem Präparat Iscador um, das 1926 in Bern registriert wurde und seit 1927 hergestellt sowie weltweit vertrieben wird.
Der Arzt Werner Kaelin war zunächst Mitarbeiter im Klinisch-Therapeutischen Institut und gehörte dann 1931 zu den Initiatoren eines "Ärzterings für Krebsforschung", der auf jährlichen Zusammenkünften den Austausch zur Misteltherapie bei Krebs ermöglichte.
Neben der Ärztin Ita Wegman und dem Arzt Werner Kaelin gehörten der Naturwissenschaftler Rudolf Hauschka und die Heileurythmistin Lina Kaelin zum Gründungsvorstand des VfK. Insofern Mistelpharmazie und Misteltherapie in ihren Grundzügen auf konkrete Anregungen und Vorgaben von Rudolf Steiner zurückgehen, berücksichtigt der VfK statutengemäss diese anthroposophische Grundlagen bei seiner Arbeit.